16. Mai 2017
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Daniela Birkenfeld als Schirmherrin und Stadträtin der Fachtagung. Sie dankte Hannelore Rexroth, Geschäftsführerin der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE, und ihrem Mitarbeiterteam für die Initialisierung der Sozialraumanalyse auf dem Mühlberg. Dieser Stadtteilbereich zeige, wie verschieden die Quartiere in Frankfurt seien und wie vielfältig die Konzepte zu gestalten sein werden, sagte Birkenfeld und versprach, auch in Zukunft die weitere Quartiersentwicklung gespannt zu verfolgen.
Dagmar Jung, Expertin für Quartiersentwicklung bei der Diakonie Hessen, hob in ihrer Begrüßung hervor, dass die Sozialraumanalyse in dieser Form das erste Mal in Frankfurt durchgeführt und hier echte Pionierarbeit geleistet wurde.
In seinem Impulsvortrag appellierte Prof. Dr. Reimer Gronemeyer vom Institut für Soziologie der Justus Liebig Universität Gießen an jeden Einzelnen, mehr Verantwortung für eine sich gegenseitig unterstützende Nachbarschaft zu übernehmen, indem „wir uns aus der Komfortzone des individualisierten Lebens lösen und aktiv in Austausch mit unserem gesellschaftlichen Umfeld treten“.
Jonas Metzger, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt, präsentierte die Ergebnisse der Sozialraumanalyse und erläuterte anschaulich die besondere Situation und generationsübergreifenden Bedarfslagen im Frankfurter Stadtteilbereich Mühlberg.
Geschäftsführerin Hannelore Rexroth betonte, dass sich die AGAPLESION MARKUS DIAKONIE sich der Herausforderung stelle, die Rolle für das Gemeinwesen neu zu bestimmen, und hinterfragte die klassische Konzeption einer stationären Pflegeeinrichtung. Sie beschrieb anhand vieler praktischer Beispiele die drei neuen Rollen des AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS im Quartier: als gemütlicher Ort der Nachbarschaft, als professionelle Nachbarin und als kreativer Initiator.
Hintergrund
Das AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS hatte für den Stadtteil „Sachsenhausen-Süd – Auf dem Mühlberg“ eine Sozialraumanalyse in Auftrag gegeben, um Informationen über die Bedarfe der Senioren im Quartier zu erhalten. Unterstützt und gefördert wurde das Projekt von der Diakonie Hessen und dem Kuratorium Deutsche Altershilfe Köln. Die Analyse erfolgte von November 2016 bis März 2017 unter Leitung von Jonas Metzger, Doktorand bei Prof. Dr. Reimer Gronemeyer am Institut für Soziologie der Justus Liebig Universität Gießen. Von Beginn an waren viele Nachbarn und Interessierte sowie Vertreter der Kommune, von Kirchengemeinden und der Seniorenbeiräte, aber auch Gewerbetreibende und Vereine in den Prozess mit einbezogen. Die Beteiligung war insgesamt sehr rege. Bei einem gemeinsamen Stadtteilrundgang im Februar wurden Orte identifiziert, die entweder beliebt oder durch vorhandene Barrieren weniger gut nutzbar waren.
Die Zukunftswerkstatt im März zeigte erste Bedarfe an Angeboten für das häusliche Umfeld auf sowie bisher versteckte Potenziale für Nachbarschaftshilfen und Ideen zu weiteren Formen des Engagements für ein generationenübergreifendes Wohnumfeld am Mühlberg.
Erfahren Sie mehr über das Projekt und die Ergebnisse: